Vier Werke für Violine und Klavier zeigen den Weg von der Romantik zur Moderne. Den Anfang macht der Geniestreich des jungen Richard Strauss, seine einzige Violinsonate. Dieser « Aufruhr an musikalischer Farbe » (Walter Wilson Cobbett) bildet die Grundlage für das ‘Poème’ von Ernest Chausson, ‘Thème et Variations’ von Olivier Messiaen und schließlich ‘Nocturne et Tarantella’ von Karol Szymanowski.
Die Sonate ist Ausdruck des Verlangens eines Jünglings in formalen Banden, das ‘Poème’ dagegen hochdramatisch, melancholisch und gelegentlich tragisch in weitgehend freier Form. Messiaen schuf sein Werk anlässlich der Heirat mit der Geigerin Claire Delbos. Szymanowski schuf daneben noch mehrere andere, sehr interessante Werke für Violine und Klavier, die am Anfang des vorherigen Jahrhunderts entstanden.
Die CD beginnt mit den beiden ältesten Werken vom Ende des 19. Jahrhunderts, die noch der romantischen Ader folgen, ohne die Wegweisung in die Zukunft zu leugnen. Messiaens Variationen sind wieder klassischer im Aufbau. Szymanowski zeigt am deutlichsten in die Zukunft, wobei er französischen Impressionismus und Brillanz zusammenfügt. Er vereint hochvirtuose Spieltechniken mit folkloristischen Elementen, so dass dieses Stück den virtuosen Schluss dieser CD bildet.
Die beiden jungen Solisten gehen die Werke, von denen sie selber sagen, dass sie ihrem Empfinden am nächsten kommen, mit jugendlichem Enthusiasmus an. Dabei können sie sich auf ihre Musikalität und ihre technischen Fähigkeit verlassen und auch noch ihren Spaß anklingen lassen.
Eine rundum gelungene Aufnahme mit logischem und nachvollziehbarem Aufbau. Bis auf den Schluss: Die Tarantella vom Szymanowski wird so virtuos überzogen, dass sie leicht tumultuös daher kommt. Schade, dass der Geiger hier im Tempo überzieht und so am Ende einen kleinen Makel hinterlässt.
Here we have a program of pieces for violin and piano from the end of the nineteenth to the beginning of the twentieth century, showing the development from romanticism to modernism. The young and enthusiastic soloists perform this coherent programme in a very convincing presentation, apart from the Szymanowski Tarantella which is a bit rushed.