Kurt Weill: Symponien Nr. 1 & 2 + Der Silbersee (Ausz.); Swedish Chamber Orchestra, HK Gruber, Dirigent und Gesang; 1 SACD BIS 2579; Aufnahme 08.2021, Veröffentlichung 02-03.23 (58’43) - Rezension von Alain Steffen
Erstaunlicherweise gibt es nicht sehr viele Aufnahmen der beiden Symphonien von Kurt Weill. Dabei sind diese hochinteressant und musikalisch durchaus fesselnd, zumindest dann, wenn man Weills Kompositionsstil mag. Und dieser lehnt sich an die musikalischen Formen und Stilelemente seiner Theatermusik wie Die Dreigroschenoper, Die sieben Todsünden oder Der Silbersee an. Von letzterer kann man auf dieser CD einige Auszüge hören. Den Gesangspart übernimmt der Dirigent HK Huber selbst, denn wie auch in der Dreigroschenoper sind die Gesangspartien nicht für Opernsänger sondern für singende Schauspieler komponiert.
Der Hörer erlebt also einen Querschnitt durch Weills orchestrales Schaffen, der glänzend dargeboten wird vom Swedish Chamber Orchestra unter H(einz) K(arl) Gruber. Der mittlerweile achtzigjährige Komponist, Chansonnier, Dirigent und Allrounder ist genau der richtige Mann für dieses Repertoire, so dass Weills Werke unter seiner Leitung rhythmisch prägnant, authentisch und sehr lebendig erklingen.
Surprisingly, there are not very many recordings of Kurt Weill’s two symphonies. Yet they are highly interesting and musically quite captivating, at least if you like Weill’s compositional style. And this leans on the musical forms and stylistic elements of his theater music such as The Threepenny Opera, The Seven Deadly Sins or Der Silbersee. From the latter you can hear some excerpts on this CD. The vocal part is taken over by the conductor HK Huber himself, because as in The Threepenny Opera, the vocal parts are not composed for opera singers but for singing actors.
The listener thus experiences a cross-section of Weill’s orchestral works, brilliantly performed by the Swedish Chamber Orchestra under H(einz) K(arl) Gruber. The now eighty-year-old composer, chansonnier, conductor and all-rounder is exactly the right man for this repertoire, so that Weill’s works sound rhythmically concise, authentic and very lively under his direction.
