Mieczyslaw Weinberg: Cellokonzert op. 43, Violinkonzert op. 67, Flötenkonzert op. 75; Mstislav Rostropovich, Cello, Leonid Kogan, Violine, Alexander Korneyev, Flöte, USSR State Symphony Orchestra, Moscow Philharmonic Orchestra, Moscow Chamber Orchestra, Gennadi Roshdestvensky, Kirill Kondrashin, Rudolf Barshai; 1 CD Melodiya 1002315; 1961-1968 (69'37) – Rezension von Remy Franck

Eine ganz besondere Atmosphäre prägt diese Aufnahmen, in denen die Elite der russischen Musiker aus den Sechzigerjahren Werke des Komponisten Mieczyslaw Weinberg aufführt. Mstislav Rostropovich ist der Solist im 1948 komponierten Cellokonzert, das er selber 1957 uraufgeführt hatte, gut zwei Jahre nachdem Weinberg aus der Haft entlassen worden war. Eingekerkert hatte man ihn wegen angeblich jüdischer Umtriebigkeiten. Und gerade der jüdische Bezug ist im Cellokonzert klar heraus zu spüren. Die Klezmer-Musik springt einem geradezu ins Ohr. Rostropovich spielt die Adagio-Einleitung ergreifend schön, lässt das Moderato sehr beschwingt werden, und er geht die beiden Allegro-Sätze sehr virtuos an, hoch energetisch und in richtiger Freilach-Stimmung. Grandios!

Weinberg schrieb sein Violinkonzert 1959 für den Geiger Leonid Kogan (1924-1982), der es 1961 unter Rozhdestvensky uraufführte und unter seiner Leitung aufnahm. Im selben Jahr entstand auch die hier vorliegende Studio-Aufnahme unter Kirill Kondrashin, die in ihrer geballten Kraft von phänomenaler Wirkung ist.

Weinberg komponierte sein Konzert für Flöte und Streichorchester 1961. Es beginnt mit einem sehr schnellen Allegro, das Alexander Korneyev mit stupender Virtuosität spielt. Korneyev ist, wie die beiden anderen Solisten in ihren jeweiligen Konzerten, der Widmungsträger der Komposition, dessen Largo er sehr kantabel ‘singt’. Das neoklassisch anmutende Werk endet mit einem Allegro comodo, dessen Charme der Solist und Rudolf Barshai wunderbar zum Ausdruck bringen.

Die Aufnahmen sind, obschon ein halbes Jahrhundert alt, von entsprechend guter Qualität. Das Textheft ist recht dürftig, und auf dem Front-Cover der CD und des Booklets sind die Interpretenpaare verwechselt worden.

Essential Weinberg recordings which, despite their age, are still to be considered as references.

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