Wagner in der Schweiz, das ist die Geschichte eines Flüchtlings, eines politischen und eines, der sich vor seinen Gläubigern zu retten versuchte. Wagner in der Schweiz, das ist auch der Komponist, der dort lebte und arbeitete, konzipierte und komponierte. Es ist sogar der Dirigent mit im Spiel, denn am ‘Holländer’ hat Wagner nicht in der Schweiz gearbeitet, aber er hat Auszüge daraus dort dirigiert. Soviel zum nicht uninteressante Konzept der CD, das informativ vom Textheft begleitet wird.
Weniger Gutes ist von der Musik zu berichten. Zinman dirigiert einen kraftvollen Wagner, einen fetten Wagner und er versucht, die Musik in ihrer ganzen polyphonen Dichte transparent zu gestalten. Sonorität ist ein Merkmal dieser Interpretationen. Aber das genügt nicht, um Wagner auch wirklich packend werden zu lassen. Zinmans Wagner ist breit und behäbig, es fehlt ihm der pulsierende Atem, es fehlt ihm der Glanz, es fehlt ihm der Klangzauber. Noch weniger begeistert bin ich von dem lettischen Bassbariton Egils Silins, dessen Stimme nicht nur Abnutzungserscheinungen zeigt (das Mikrophon ist da unerbittlich), sondern der, vor allem weil er darstellerisch sehr vage bleibt, keine Figur wirklich treffend darstellt. Weder kann er des Holländers aufgewühlt leidenschaftliche Verzweiflung noch Wotans aufatmende, stolze und majestätische Freude beim Einzug in Walhall oder seine innerlich zerrissene Haltung Brünnhilde gegenüber am Ende der Walküre glaubwürdig zum Ausdruck bringen.
Malgré un orchestre sonore et bien transparent, David Zinman ne parvient pas à rendre la musique de Wagner attrayante. Le chanteur Egils Silins reste très passe-partout et n’incarne ni le Hollandais ni Wotan.
Despite a sonorous and transparent orchestral sound, David Zinman’s Wagner lacks character and brilliance. Egils Silins doesn’t achieve to express the deep and tormented feelings of the Holländer and his Wotan is equally inexpressive.