Zum 100. Geburtstag von Leonard Bernstein veröffentlicht das ‘San Francisco Symphony’ die Aufnahme eines Werkes, dessen Original für Klavier zu 4 Händen Michael Tilson Thomas selber mit dem Komponisten uraufführte. MTT sagt: « This song cycle turned out to be Bernstein’s last major work for voices, and is a real portrait of him. I have such great affection for this piece. I love the music and I love the way it really allows us to understand Bernstein without any disguise. »
Für die vorliegende Aufnahme wurde die von Bruce Coughlin angefertigte Orchesterfassung benutzt, von der MTT sagt, sie zeige, dass der Arrangeur einen wirklichen Sinn für den Bernstein-Sound habe: « It is everything that Bernstein would have wanted it to be. »
In den Liedern geht es um Familie und Liebe. Einige Lieder sind in Jiddisch, andere in Englisch. Es ist ein sehr emotionaler Zyklus. Die Texte stammen von Leonard Bernstein, seiner Mutter Jennie Bernstein und Yankev-Yitskhok Segal.
Anfangs hatte ich befürchtet, die Orchesterfassung könne auf Kosten der Intimität gehen, die es in der Klavierversion gibt, und das mag auch zum Teil so sein, aber anderseits bringt das Orchester viel mehr an Farben und unterstützt den Gesang so gut, dass ich sogar die Orchesterfassung bevorzuge.
Tilson Thomas bringt mit dem geschmeidig musizierenden ‘San Francisco Symphony’ die Farben der Musik wunderbar zum Ausdruck, und man spürt wirklich, wie sehr er dieses Stück mag und wie sehr es ihn inspiriert. Beide Sänger haben hundertprozentig passende Stimmen, und in den Duetten bilden sie ein homogenes Gespann.
Und so haben wir es hier denn auch mit einer überaus stimmungsvollen und spannenden Einspielung zu tun, die Bernsteins großartiger Komposition vollauf gerecht wird.