Es passiert nichts Außergewöhnliches in Beethovens Erster Symphonie in dieser Neuaufnahme unter der Leitung von Seiji Ozawa. Es ist eine lebendige, gut klingende Aufnahme mit einem kräftig aufspielenden Orchester mit dichten Texturen. Sehr gut, aber eigentlich doch nur gehobene Routine.
Künstlerisch ist die Aufnahme des Ersten Klavierkonzerts von einem anderen Kaliber. Und das liegt in erster Linie, wenn nicht sogar allein an Martha Argerich. Ihr durchgehend enorm phantasievolles und inspiriertes Spiel ist faszinierend. Der erste und der letzte Satz sind quirlig und von unbeschreiblicher Lebendigkeit. Das Largo ist ergreifend in einer wie selbstverloren wirkenden intimistischen Gestaltung.
Also: der editorische Wert bleibt bei diesem Produkt ganz klar auf Argerich beschränkt.