Die schwerfällige Orchestereinleitung von Beethovens Zweitem Klavierkonzert verheißt nichts Gutes, doch wenn Maria Joao Pires ihre ersten Akkorde spielt, passt sich Haitink glückerweise ihrem leichten, charmanten und hoch sensiblen Spiel an, dessen innerer Reichtum durch ein kluges und spontanes Nuancieren hinreißend differenziert wird. Das Adagio wird gefühlvoll-langsam ausmusiziert und im Finale kann ich nur feststellen, dass der fette Orchesterklang nicht richtig zu dem Klavierspiel passen will.
Im Tripelkonzert gibt es ein absolut hinreißendes, sehr spontanes und charakteristisches Zusammenspiel der drei Solisten Lars Vogt, Gordan Nikolitch und Tim Hugh. Wie sie zu dritt die Melodien spinnen und miteinander reden, ist bezaubernd. Haitink und das LSO sind zwar hin und wieder klanglich viel zu präsent, aber irgendwie verkümmern sie gleichzeitig zu Statisten der Trio-Szenen.