Selten habe ich eine so unausgegorene und stilistisch wechselhafte Musik gehört wie in den beiden Klaviersonaten des Komponisten Edward MacDowell (1860-1908). Dabei hat der Amerikaner einen durchaus guten Namen. Von den Klaviersonaten wird er wohl nicht kommen. Die Musik wechselt von Anklängen an Liszt zu solchen an Chopin, hier ist sie heroisch, dort ungemein seicht, wie aus jene einer Hotelbar. Giorgio Trione Bartoli gibt sich zwar Mühe, aber mit schlechten Zutaten kocht man kein gutes Mahl.
Sollte MacDowell in den Miniaturen eine bessere Hand gehabt haben? Das könnte man aus denen seiner Reihe Woodland Sketches schließen, wo er die Phantasie und Einfallsraft, die ihm in den Sonaten zum Verhängnis wird, gewinnbringender einsetzen kann. Bartoli spielt sie stimmungsvoll und arbeitet den Charakter der einzelnen Stücke gut heraus.
Rarely have I heard such half-baked and stylistically fluctuating music as in the two piano sonatas by composer Edward MacDowell (1860-1908). Yet, the American has quite a good name. From the piano sonatas it will probably not come. The music changes from echoes of Liszt to those of Chopin, here it is heroic, there immensely shallow, as if from that of a hotel bar. Giorgio Trione Bartoli tries hard, but you don’t cook a good meal with bad ingredients.
Should MacDowell have had a better hand in the miniatures? One might conclude so from those in his Woodland Sketches series, where he is able to use more profitably the imagination and ingenuity that is his undoing in the sonatas. Bartoli plays them atmospherically and works out the character of each piece well.