Malinconia, so der Titel dieser CD von NoMadMusic, stellt eher düstere Musikstücke in ihren Mittelpunkt. Ausgehend vom gleichnamigen Werk von Jean Sibelius, der sein Malinconia als Reaktion und Trauerarbeit über den Tod seiner jüngsten Tochter komponiert hat, finden sich hier meist kurze, atmosphärisch dichte Stücke, die hervorragend zum Thema passen und sich in dieser Folge auch sehr gut ergänzen.
Dass man Malinconia trotzdem mit Genuss und Freude hört, und das während 73 Minuten, liegt an den hervorragenden Interpretationen der beiden Musiker. Yan Levionnois zaubert magische Momente auf seinem Cello, bekennt sich zur Emotionalität und rückt der Musik regelrecht zu Leibe. Obwohl er sehr gefühlvoll spielt, Bauch über Kopf stellt und die Musik mit nie nachlassender Intensität beschwört, besteht nie ein Hang zum Kitschigen. Er ist ein Musiker, der sich traut, fern aller Larmoyanz, bis an interpretatorische Grenzen zu gehen und er verliert dabei nie die Botschaft aus dem Auge. Das imponiert!
Auch vom Pianisten Guillaume Bellom kann man nur Gutes berichten. Er ist ein gleichwertiger Gestalter, stellt aber andere Aspekte in den Mittelpunkt. Sein Klavierspiel kontrastiert quasi die großen Bögen des Cellos mit feinen, klaren, akzentreichen und oft bodenständigeren Klängen und erweitert somit das Spannungsfeld des Duos. Und diese reichen, aber immer feinen und präzise eingestreuten Kontraste, passen zu jedem Werk und den minutiös erarbeiteten Interpretationen. In diesem Sinne ist Malinconia eine hundertprozentig gelungene CD, die von der Begeisterungsfähigkeit, der Ernsthaftigkeit und dem spielerischen Können seiner beiden jungen und sehr engagierten Interpreten lebt.
Malinconia, the title of this CD by NoMadMusic, focuses on rather somber pieces of music. Based on the eponymous work by Jean Sibelius, who composed his Malinconia as a reaction and mourning over the death of his youngest daughter, here are mostly short, atmospherically dense pieces that fit the theme excellently and also complement each other very well in this set.
The fact that one nevertheless listens to Malinconia with pleasure and enjoyment, and that during 73 minutes, is due to the excellent interpretations of the two musicians. Yan Levionnois conjures up magical moments on his cello, professes emotionality and really gets to the heart of the music. Although he plays with great feeling, putting gut over head and evoking the music with never flagging intensity, there is never a tendency to kitsch. He is a musician who dares to go to the limits of interpretation, far from any larmoyance, and he never loses sight of the message. That is impressive! One can also report only good things about the pianist Guillaume Bellom. He is an equal performer, but focuses on other aspects. His piano playing contrasts, as it were, the great arches of the cello with fine, clear, accented and often more down-to-earth sounds, thus expanding the duo’s field of tension. And these rich, but always subtle and precisely interspersed contrasts, suit each work and the meticulously crafted interpretations. In this sense, Malinconia is a one hundred percent successful CD, which lives from the enthusiasm, seriousness and playfulness of its two young and very committed interpreters.