Weil die Gambe die menschliche Stimme imitieren kann, wurde ihre Musik ursprünglich als Musik für den kleinsten Rahmen zuhause angesehen. Daher rühren auch Zitate aus der Zeit, die diesen Musikern die Beinamen wie Orpheus verliehen. Zu privaten Konzerten im eigenen Umfeld luden Monsieur de Sainte-Colombe und seine drei Töchter mitunter Freunde ein. Dann spielten sie mit drei Gamben und Theorbe für diesen privaten Kreis.
Das Ricercar Consort hat Werke dieser schon von den Zeitgenossen als Genies betrachten Sainte-Colombe und Chambonières sowie auch von Couperin und Visée zusammengestellt, um diese so persönliche wie intensive Musik vorzustellen. Klanglich wie räumlich vermittelt die Aufnahme die Situation wie im Wohnzimmer. Das erscheint dann so, als ob man die Musiker greifen könnte. Die Kombination der vier Komponisten zeigt jeweils persönliche Vorlieben bei der individuellen Gestaltung der Werke. Die vier Musiker des Ricercar Consort machen die unmittelbar persönliche Nähe der damaligen Situation zwischen musizierenden Familienmitgliedern wie auch anwesenden Freunden durch ihr ebenso lebendiges wie auch sorgfältiges instrumentales Miteinander deutlich werden. Die ehrenden Ideen einer als Tombeau bezeichneten Komposition werden ebenso aufgezeigt wie die lebensbejahende Freude stilisierter ruhiger Tänze in den Werken. Für Genießer dieser frühen Musik eine Labsal, im heimischen Sessel zu erleben.