« Bachs Musik muss tanzen » pflegte der leider allzu früh verstorbene Luxemburger Domorganist Carlo Hommel zu sagen. Und wie richtig das ist, wie gut Bach klingt, wenn er tanzt, zeigt diese Einspielung.
Gemeinsam mit den 1995 von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker und führenden Musikern der Alte-Musik-Szene gegründeten ‘Berliner Barock Solisten’ hat Frank-Peter Zimmermann (im Doppelkonzert zusammen mit Sohn Serge) Violinkonzerte von Johann Sebastian Bach aufgenommen: das Violinkonzert a-Moll BWV 1041, das Violinkonzert E-Dur BWV 1042, das Konzert für Violine und Orchester g-Moll (Rekonstruktion nach dem Cembalokonzert BWV 1052) sowie das Doppelkonzert für Violine, Oboe und Orchester (Rekonstruktion nach dem Konzert für zwei Cembali c-Moll, BWV 1060.)
Neben dem erwähnten tanzenden Charakter der Musik besticht in diesen Interpretationen auch der Respekt vor Bachs Klangsprache. Alles ist perfekt in Balance, Klang und Ausdruck.
Zimmermanns Spiel ist voller Hingabe, die Begleitung durch die ‘Berliner Barock Solisten’ ein Musterbeispiel an geschmackvoller historischer Akkuratesse und innerer Lebendigkeit, die nie in fetziges Musizieren ausartet, weil hier die Vitalität Feinfühligkeit nicht ausschließt.
Und so ist in dieser bekenntnishaften Intensität des Spiels kein Ritardando, kein Rubato oder Crescendo zu viel, weil Frank-Peter Zimmermann – und im Doppelkonzert auch Serge Zimmermann – sowie das Ensemble die Musik mit unprätentiöser Selbstverständlichkeit spielen.