Zwei Gesichter des georgischen Komponisten Vakhtang Kakhidze sind auf dieser Aufnahme vereint. Das macht es schwierig, eine angemessene Bewertung zu finden, es wären zwei nötig.
Das erste Werk wurde urspünglich im Auftrag der Militärmusik der Schweiz als Bläsermusik mit Knaben- und Folklorechor zum Millenium komponiert. 2003 schuf der Komponist eine Fassung für Symphonieorchester, die jedoch das Schwergewicht bei den Blechbläsern belässt. Diese neue Fassung fügt gleichzeitig die drei Einzelstücke unter dem Titel ‘Weihnachtstrilogie’ zusammen. Dieser Titel soll auch auf drei liturgische Gesangstradition, die Dreifaltigkeit und die drei verwendeten Sprachen verweisen.
Das einleitende ‘Gloria Alleluja’ als Gotteslob fügt barocke Klänge und die georgische Polyphonie zusammen. Der festliche Wohlklang ist so überwältigend, dass man ihn auch als bombastisch bezeichnen kann. Die ‘Elegie’ auf russische Volksmusiktexte ist vokal bestimmt und erinnert an orthodoxe Gesänge. Die ‘Advent Suite’ ist stilistisch mehrschichtig, basiert auf deutschen (Stille Nacht) und georgischen Wurzeln.
Das Werk hinterlässt insgesamt einen gemischten Eindruck. Während der erste Satz zu pompös erscheint ist der zweite ruhige Satz natürlich vom Charakter her sehr orthodox, aber durchaus ein warmes schönes Stück Musik. Der Dritte Satz wirkt mitunter etwas kitschig. Die stilistische Vielfalt hinterlässt einen gemischten Eindruck.
Ganz anders und eine mit Sicherheit hörenswerte Musik ist dem Komponisten mit den ‘Moon Dances’ gelungen. Bei dem Titel kann man an Sinfonische Tänze oder leichtere Kost denken. Damit liegt man aber falsch. Denn wenn auch die vier Sätze Tanzsatzbezeichnungen tragen und die Musik durchaus weltzugewandt und stimmungshebend daherkommt, handelt es sich um ein Cellokonzert. Die vier Sätze sollen die Mondphasen symbolisieren, die die Erde und unser Leben beeinflussen. Ob das auch die Musik schafft?
Dieses Werk gefällt bereits mit dem ruhigen innigen streicherbetonten Einstieg und dieser erste gute Eindruck bestätigt sich durchweg durch die attacca gespielten Sätze. Dieses Konzert ist es wert, gespielt und gehört zu werden.
Das Orchester liefert unter dem dirigierenden Dirigenten eine formidable Leistung. Die innigen Momente gelingen klangschön, die großen auftrumpfenden Stellen werden mit der nötigen Kraft herausposaunt. Den beiden Vokalensembles gelingt es einwandfrei, sich den unterschiedlichen Anforderungen zu stellen und auch die Textverständlichkeit ist gegeben. Der Solocellist pflegt mit seinem Instrument einen samtigen, vollen und intensiven Klang und ist ein feuriger Fürsprecher für dieses Werk.