« Es dauert keine 10 Sekunden, dann fühlt man sich bei dieser CD in den Konzertsaal versetzt. Günther Wollersheim und Arnd Coppers ist eine wunderbar räumliche, in Breite und Tiefe optimal ausbalancierte und alles in allem komplett natürliche Tonaufnahme gelungen. Das will ich mal gleich vermerken, weil es heute durchaus nicht selbstverständlich ist, Musik unter so guten Bedingungen hören zu können. » So begann meine Rezension der Profil-CD auf der Beethovens Symphonien Nr. 4 und 5 mit dem WDR-Sinfonieorchester unter Jukka-Pekka Saraste zu hören sind. Dieser Bewertung habe ich nichts hinzuzufügen und es gibt auch keine Abstriche zu machen. Sie gilt für alle neun Symphonien, die nun nach der einzigen Einzelveröffentlichung in einer Box erhältlich sind.
Aber auch für die Interpretationen gilt eigentlich, was ich damals schrieb. Der Saraste-Beethoven, der in einem voll-symphonischen Klang wohl nichts grundlegend Neues sagt, gefällt im Detail durch eine sehr sorgfältige Erarbeitung und im Ganzen durch viel Spannung und rhetorische Dramatik.
Strukturell ist alles bestens verbunden und ausbalanciert. Ausgefeilte Übergänge, perfekt realisierte Steigerungen, Entspannung im richtigen Moment,… der Ablauf aller Symphonien wird gut und irritationsfrei realisiert.
Es gibt sicherlich spannendere Einspielungen, aber dies ist ein traditioneller, klassischer Beethoven auf hohem Niveau, für einen Einstieg in Beethovens Symphonienwelt bestens geeignet, dies umso mehr weil das WDR Sinfonieorchester sehr gut musiziert. Insbesondere die Holzbläser verdienen viel Lob.