In der Zeit, die wir gerade durchleben, könnte man die Musik von Leo Blech, die für diese CD eingespielt wurde, als Öko-Musik charakterisieren. Der Großteil der Werke beschreibt die Natur in einem idyllischen, idealisierten Zustand, wie wir ihn uns nur allzu gern zurückwünschen.
Nun hatte Leo Blech zu Lebzeiten mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Als bejubelter Dirigent in Berlin mit jüdischen Wurzeln war er Mitte der 30-er Jahre von den Nazis verfemt, wurde zwangspensioniert und ging ins Exil.
Für Leo Blech waren Musik und Natur ohne Zweifel ein Refugium in eine friedliche Welt. Das spiegelt sich auch in seinen Kompositionen, beginnend auf dieser Einspielung mit Waldwanderung, einer stimmungsvollen Naturbetrachtung, die das Sinfonieorchester Aachen unter Christopher Ward mit feiner Struktur, lyrischem Bläserchor und zarten Streicherklängen interpretiert.
Insgesamt haben wir es mit äußerst einfühlsamen Interpretationen zu tun. Gerade in den Werken mit Vokalbesetzung lässt Christopher Ward das Orchester singen und das große Potenzial der wunderbaren Melodien voll zum Tragen kommen.
Packend und hochdramatisch geht es hingegen in der symphonischen Dichtung Die Nonne zu. Die historische und emotionale Verbundenheit mit Leo Blech, der in Aachen geboren wurde, treibt das ganze Ensemble wiederholt zu engagierten Interpretationen. So entsteht am Ende eine stimmige und würdige Hommage an den Komponisten Leo Blech.
In the times we are living through, the music of Leo Blech recorded for this CD could be characterized as eco-music. The majority of the works describe nature in an idyllic, idealized state, as we wish it back only too gladly.
Now Leo Blech had to contend with quite different problems during his lifetime. As a celebrated conductor with Jewish roots, he was ostracized by the Nazis in the mid-1930s, was forced into retirement and went into exile.
For Leo Blech, music and nature were undoubtedly a refuge to a peaceful world. This is reflected in his compositions, beginning on this recording with Waldwanderung, an atmospheric contemplation of nature interpreted by the Aachen Symphony Orchestra under Christopher Ward with fine texture, lyrical wind choir and delicate string sounds.
Overall, we are dealing with extremely sensitive interpretations. Especially in the works with vocal instrumentation, Christopher Ward lets the orchestra sing and the great potential of the wonderful melodies come to full fruition.
The symphonic poem Die Nonne, on the other hand, is gripping and highly dramatic. The historical and emotional connection with Leo Blech, who was born in Aachen, repeatedly drives the entire ensemble to committed interpretations. In the end, the result is a coherent and noble homage to the composer Leo Blech.