2004 traf Jonas Vitaud den Komponisten Henri Dutilleux (1916-2013). Zwischen beiden entstand sofort eine tiefe Bindung, und Vitaud wurde einer der bevorzugten Interpreten der Musik des Franzosen.
Auf dieser CD, die durchaus als Hommage an Dutilleux angesehen werden kann, umgibt Vitaud Dutilleux-Werke mit Stücken von Franz Liszt. Niemand wird bestreiten, dass ‘Angelus’ oder ‘Nuages gris’ bestens zu Dutilleux’s manchmal karger, manchmal enigmatischer und immer reflektiver Musik passen, und sich die Stimmungen hier wunderbar vermischen. Doch schon im 3. Prélude, ‘Le jeu des contraires’, bahnen sich die kräftigeren Töne an, die wir in der 1. Sonate wiederfinden und die im dazwischen geschobenen Mephisto-Walzer Liszts Virtuosität zur Schau bringen, freilich mit einer etwas verschobenen Gewichtung, so als wolle Vitaud auch in diesem Werk das Reflektive ebenso wie das ‘Moderne’ bei Liszt betonen.