Marcin Mielczewski war ein polnischer Komponist, der von ca. 1600 bis 1651 lebte. Zusammen mit seinen Lehrern Franciszek Lilius und Bartlomiej Pekiel gehörte er zu den wichtigsten polnischen Komponisten des 17. Jahrhunderts. Von 1638 bis 1644 war er als Komponist und Musiker in der königlichen Kapelle von Warschau tätig. Von 1645 bis zu seinem Tode war er Kapellmeister am Hofe des Fürstbischofs von Breslau und Plock, Karl Ferdinand Wasa.
Seine Werke sind einerseits im italienischen ‘Concertato-Stil“ des frühen 17. Jahrhunderts komponiert, so dass man auch das Vorbild Frescobaldi heraushört. Andererseits hat er sich auch dem neuen Stil gewidmet. In einer seiner instrumentalen Canzonen findet sich die früheste Verwendung einer Mazurka in der höfischen Musik. Der Großteil seiner Werke ist der Vokalmusik gewidmet, nur wenige, dafür aber kunstvolle und technisch anspruchsvolle Instrumentalwerke ergänzen das Œuvre.
Von den jeweils einsätzigen instrumentalen Kompositionen werden zwei Canzonen vorgestellt, die von der Instrumentalgruppe von ‘The Sixteen’ gespielt werden. Insbesondere die ‘Canzone prima a 2’ überzeugt mit lebendiger Struktur und fließenden Linien.
Die größere Auswahl an Vokalkompositionen findet sich auch auf der CD wieder. Herauszuheben ist eine Marienmesse, deren Sätze zum Gottesdienst gedacht waren. Daneben werden kürzere, durchaus aber auch größer besetzte Sätze zu Gehör gebracht.
Das Ensemble ‘The Sixteen’ wird hier von Eamonn Dougan geleitet. Es hat mit diesem Dirigenten eine Reihe von Komponisten dieser Zeit aus Polen eingesungen, die mit dieser Ausgabe fortgesetzt werden. Der Chor überzeugt wieder einmal mit Homogenität und Klangkultur. Die kleine Besetzung ermöglicht ein durchleuchtetes Klangbild. In einigen Stücken kommen einzelne Mitglieder solistisch zum Einsatz, die die kammermusikalischen Momente prägen. Durch die Mischung von Chor, Solisten und instrumentalen Abschnitten entsteht ein abwechslungsreiches Panorama des Komponisten, dessen Leben nur partiell bekannt ist.