Ein zwischen Dramatik und spannungsarmer Routine pendelnder erster Satz, der zweite ist streckenweise fast idyllisch, das Scherzo wirkt flach, ist aber vom Orchester her gut und präzise geregelt. Olga Borodina kleidet das ‘Urlicht“ in vibratoreichen Mezzogesang, der eher theatralisch als empfunden wirkt.
Der fünfte Satz beginnt kühl und kalküliert. Gergiev dirigiert nur die Noten. Mahlers Psyche lässt er weg. Bewegen tut er den Hörer so nicht, höchstens beeindrucken durch ein effektvolles, aber auch etwas zusammenhangsloses Musizieren. Anne Schwanewilms ist deutlich engagierter als die Borodina. Der Schluss entbehrt seiner sonst so starken Wirkung, es fehlt der Musik an Emphase und Seele.
So gesehen ist die Aufnahme nicht besser als die, die Gergiev 2009 mit dem London Symphony machte. Beide sind angesichts weitaus besserer Einspielungen entbehrlich.
Valery Gergiev’s Second Mahler symphony from Munich is similar to his LSO recording: is a technically rather good yet in every way rational performance lacking soul and warmth. You won’t miss anything important if you don’t buy this music.