Nicht jeder hat nach der Premiere von John Adams’ ‘Absolute Jest’ im Jahre 2012 den scherzhaften Umgang mit Beethovens Musik goutiert. Dabei ist der Komponist überhaupt nicht respektlos gegenüber seinem Idol, seine Musik ist kein derber Schenkelklopfer, sondern ein heiteres Augenzwinkern ist durchaus erlaubt.
Wir haben ‘Absolute Jest’, das geistreiche Spiel mit den Beethoven-Zitaten, jedenfalls von der ersten bis zur letzten Note genossen. Selten macht es so Spaß, ständig Wiederholungen zu hören. Michael Tilson Thomas gelingt es, die Motorik von John Adams‘ Musik sehr farbenreich, nuanciert und vital in Klang umzusetzen. Die ungewöhnliche Konstellation Streichquartett und Orchester verschmilzt zu einer natürlichen Symbiose, in einem ein wunderbaren Geben und Nehmen beider Elemente.
Zwischen ‘Absolute Jest’ und der ‘Grand Pianola Music’ liegen rund 30 Jahre, die in dieser Aufnahme einfach weggewischt sind. Die Komposition klingt frisch und quicklebendig wie am ersten Tag. Man spürt förmlich die Vertrautheit des hier unter dem Komponisten musizierenden ‘San Francisco Symphony Orchestra’ mit John Adams‘ Vokabular. Sie erlaubt einen unvoreingenommen Zugang, der sich in einer ungetrübten Spielfreude niederschlägt.
The San Francisco Symphony presents completely enjoyable colourful and vivid recordings of John Adams’s Absolute Jest and Grand Pianola Music.