Im Auftrag vom Chorverband Österreich untersuchte ein Team der MedUni Wien die Ausdehnung der Aerosol- und Kondenswasseremission bei Chormitgliedern, um den Chören Empfehlungen für ein verantwortungsvolles Singen geben zu können.
Zur Untersuchung lud der Chorverband Österreich sowohl semiprofessionelle Chorsänger der Wiener Singakademie als auch Chorsänger der Wiener Sängerrunde für den Amateurbereich ein, die ohne Maske, mit Mund-Nasen-Schutz und mit Gesichts-Visier sangen.
Fritz Sterz, Performing Arts Medicine Physician, Leiter der Untersuchung und stellvertretender Vorstand der Universitätsklinik für Notfallmedizin am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien stellt in seinem Bericht fest, dass beim ruhigen, der Norm entsprechenden Aus- und Einatmen als auch beim Singen, welcher Art auch immer, eine Aerosolwolke von 0,5 Meter – um den Kopfbereich verteilt – unverändert blieb. « Die Ausdehnung – vor allem nach vorne hin (…) – erstreckte sich bis maximal 0,9 Meter, bei gewissen Sing-Techniken allerdings mit vermehrter Wirbelbildung. Natürlich konnte vor allem durch Mund-Nasen-Schutz-Masken, welcher Art auch immer, die Ausdehnung dieser Wolke signifikant eingeschränkt werden“, so Professor Sterz weiter in seinem Bericht. « Eine Ausdehnung der Ausatemluft von mehr als 1 Meter ist nicht zu erwarten! Tiefes Ein- und vor allem Ausatmen sollte vermieden und das Tragen einer Mund-Nasen-Maske bei Ausübung der Profession überlegt werden.“
Verbands-Präsident Karl-Gerhard Straßl zeigt sich erfreut über die positiven Ergebnisse: « Unsere erstmalige Untersuchung zeigt in Wort und Bild, dass der Aerosol-Ausstoß beim Singen jenem beim Sprechen sehr ähnelt. Ich bin überrascht, dass die Einweg-Mund-Nasen-Maske auch beim Singen eine deutliche Reduktion der Ausbreitung des Aerosol-Ausstoßes bewirkt. Wichtig ist somit beim Singen die Einhaltung des Abstands, den wir nun mit 1,5 Metern empfehlen, und wirkungsvolles Lüften der Probenräume. Somit gibt es grünes Licht auch von unserer Seite für die Chöre, denn Singen bleibt gesund!“