Nach langen Tagen des Stillstandes öffnen das Wiener Konzerthaus und der Musikverein ab kommender Woche wieder ihre Pforten und bitten u.a. die Wiener Symphoniker auf ihre Podien, wie das Orchester heute mitteilte.
In der Pressemeldung heißt es: « Um unser aller Sicherheit zu gewährleisten, wird bei der Wiederaufnahme des Konzertbetriebs behutsam vorgegangen. Die Konzerte finden ohne Pause statt und dauern nicht länger als eine Stunde. Die Reduktion der Publikumsplätze auf 100 (Juni) beziehungsweise 250 (Juli) Personen ermöglicht die Einhaltung der notwendigen Sicherheitsabstände. So kann gewährleistet werden, dass bis zu vier Menschen, die gemeinsam ins Konzert gehen möchten, nebeneinanderliegende Plätze bekommen und gleichzeitig der erforderliche Abstand zu anderen Besucherinnen und Besuchern gewahrt wird. Dadurch kann während der Veranstaltungen auf den Mund-Nasen-Schutz verzichtet werden, nur bis zum Erreichen des Platzes muss er getragen werden. »
Die Wiener Symphoniker spielen gemeinsam mit Igor Levit am 5. und 6. Juni jene Konzerte, mit denen das Wiener Konzerthaus die Wiederaufnahme des Spielbetriebs einläutet. Der russisch-deutsche Pianist, der in den Wochen der Isolation mit seinen Hauskonzerten via Twitter Furore gemacht hat, ist live mit Mozarts Zwölftem Klavierkonzert KV 414 im Mozartsaal zu erleben.
Am 10. Juni wird der scheidende Chefdirigent und gefeierte Beethoven-Interpret Philippe Jordan die Leonoren-Ouvertüre sowie die Dritte Symphonie Eroica im Goldenen Saal des Musikvereins dirigieren. Ende des Monats tritt schließlich Manfred Honeck ans Pult der Wiener Symphoniker. Anlässlich des 150. Geburtstags von Franz Lehár wird unter seinem Dirigat ein Medienprojekt für den Meister der Wiener Operette im Theater an der Wien unter Ausschluss der Öffentlichkeit aufgezeichnet. Schon eine Woche später ist Manfred Honeck mit Werken von Verdi und Tchaikovsky im Goldenen Saal des Musikvereins zu erleben. Ein besonderer Höhepunkt folgt Anfang Juli, wenn Rudolf Buchbinder an drei aufeinanderfolgenden Tagen alle fünf Klavierkonzerte von Ludwig van Beethoven spielen und das Orchester dabei im Großen Saal des Wiener Konzerthauses vom Klavier aus leiten wird.
Um trotz der reduzierten Sitzplätze möglichst vielen Musikbegeisterten den Genuss eines Livekonzerts zu ermöglichen, werden die Programme nach einer ausgiebigen Pause jeweils ein zweites Mal erklingen.