Der Geiger Philippe Villafranca und die Harfenistin Manon Louis haben moderne Werke für Violine und Harfe und ältere dafür bearbeitete auf dieser CD vereint. Zwar hat es schon früher Werke für diese Besetzung gegeben, aber das Repertoire bleibt ein Randphänomen. Dagegen hilft diese neue Einspielung auch mit neuen Kompositionen.
Während bei den neu geschriebenen Kompositionen von Florentine Mulsant und Sebastian Currier diese Kombination einwandfrei funktioniert, kommt es bei den übrigen Stücken zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Die ‘Méditation’ aus Thaïs, ein unverwüstlicher, wenn auch schöner Schmachtfetzen, gewinnt sogar in dieser Besetzung gegenüber der gebräuchlicheren mit Klavier an Reiz. De Fallas ‘Suite Populaire’ entwickelt in dieser Kombination auch ihren eigenen Charme, da die Harfe das spanische Timbre, das ja auch perkussive Momente hat, stimmungsvoll zu geben weiß. Nicht so ganz geglückt erscheint die Tangogeschichte von Piazzolla. Diese Wiedergabe weicht zumindest von bekannten Hörerfahrungen ab und entwickelt trotz perkussiver Elemente nicht den vollen Charme.
Die beiden Solisten haben mit dieser Aufnahme eine Bereicherung im Tonträgermarkt geschaffen, die hörenswert ist. Der Harfenistin gelingt es hierbei insbesondere, ihren Part mit den jeweils passenden Farben und Strukturen zu beleben. Der Geigenpart dagegen hätte noch mehr Raffinesse und Tiefgang vertragen.