Stefan Blunier dirigiert eine sehr ausdrucksvolle, wohl geformte, immer spannende und rhetorische Eroica, und die Rhetorik wird zu einem guten Teil durch die Transparenz des Orchesterklangs und die darin erzielte vorbildliche Balance bestimmt. Es ist eine große, eine würdige Interpretation, in der man jede Minute voll auskostet, eine Interpretation mit einem großen Klangreichtum, kraftvoll, dicht und wirklich schön.
Der ‘Eroica’ stellt Stefan Blunier mit ‘König Stephan’ und ‘Die Weihe des Hauses’ zwei selten zu hörende Ouvertüren zur Seite. Auch in diesen beiden Werken ist alles in bestem Lot und Maß, und der Dirigent überzeugt durch formale Konsequenz ebenso wie durch eine bestens dosierte Handhabung der Instrumentation. Mit diesen dramatisch akzentuierten flüssig-kraftvoll gespielten Ouvertüren können Blunier und sein gut disponiertes Orchester durchaus begeistern.