Es ist nicht das vitale Musizieren, das mir im ersten Satz von Beethovens Zweiter besonders auffällt, sondern der leichte, weich-runde und wattige Klang. Keine Überakzentuierungen, nichts Brüskes stört den Wohlklang. Im Largo und auch noch im Scherzo umspült die Musik leicht wogend unsere Ohren, spielt sich mit bezaubernder Delikatesse an unserem Hörufer vorbei, elegant und graziös. Erst im Finale wird die Musik naturgemäß etwas zupackender dargestellt.
Es gibt viel zu hören in Nosedas Siebter. Ohne wirklich langsam zu sein, nimmt sich der Dirigent Zeit, um im fülligen Klang des National Symphony Details und Nuancen herauszuarbeiten, Strukturen hörbar werden und Orchesterfarben in warmem Licht aufleuchten zu lassen. Der zweite Satz beginnt melancholisch und kontemplativ, Noseda sucht nach Zweit- und Drittlinien und lässt den Satz klanglich reich werden, ohne ihm seinen mysteriösen und niedergeschlagenen Charakter zu nehmen. Umso kontrastvoller wird dann das Scherzo, auch wenn sich im Mittelteil Resignation einschleicht. Auch im Finale sind wir weit von bloßem Freudentaumel entfernt. Im wirbelnden Tanz liegt bei Noseda auch ein Anteil von Wut und Knurrigkeit.
It is not the vital music-making that particularly strikes me in the first movement of Beethoven’s Second, but the light, soft, round and full sound. No over-accentuation, nothing brusque disturbs the melodious sound. In the Largo and also in the Scherzo, the music gently washes around our ears, with enchanting delicacy, elegant and graceful. It is only in the finale that the music naturally becomes more forceful.
There is a lot to hear in Noseda’s Seventh. Without being really slow, the conductor takes his time to work out details and nuances in the National Symphony’s full sound, to make structures audible and to let orchestral colors shine in a warm light. The second movement begins melancholically and contemplatively, Noseda searches for second and third lines and allows the movement to become rich in sound without taking away its mysterious and downcast character. The Scherzo then becomes all the more contrasting, even if resignation creeps in during the middle section. In the finale, too, we are far removed from mere rejoicing. In Noseda’s swirling dance, there is also an element of anger and grumpiness.