Als Heinrich Schütz 1623 seine Auferstehungshistorie in Dresden aufführt, verbindet er die Tradition mit dem Neuen. Strukturell hat er manches von der bis dato zu hörenden Oster-Erzählung des Antonio Scandello übernommen, ein Vorgänger von Schütz als Dresdner Hofkapellmeister. Heinrich Schütz verschiebt den Akzent in seiner Neu-Komposition auf das erzählerische Element.
Die Geschichte, das zu verkündende Wort stehen im Mittelpunkt seines ersten Oratoriums. Genau hier setzt auch Hans-Christoph Rademanns Interpretation an. Er lässt seinen Dresdner Kammerchor und das Solisten-Ensemble als Erzähler auftreten, als Teilhaber an einem besonderen Ereignis in der Menschheitsgeschichte, über das berichtet werden muss. Nicht aus beobachtender Distanz, sondern aus der Perspektive derer, die dabei waren. Jedes Wort wird hier Musik, jede Note ist gleichsam Text. Rademann verschmilzt Partitur und Libretto zu rhetorischer Transparenz, nie belehrend und schwatzhaft, sondern stets um klaren Ausdruck bemüht.
Schütz’s ‘Resurrection Story’ in an expressive performance that clearly underlines the important narrative character of the music.