Antonin Dvorak: Rusalka; Eilene Hannan, Ann Howard, Rodney Macann, John Treleaven, Phyllis Cannan, Chorus and Orchestra of the English National Opera, Mark Elder; Inszenierung: David Pountney; 1 Blu-ray Arthaus-Musik 109150; Bild 4:3; Stereo; 1986 (159') – Rezension von Remy Franck
‘Rusalka’, Dvoraks großer Opernerfolg, der das Foquetsche Märchen ‘Undine’ mit Elementen aus Andersens ‘Kleiner Meerjungfrau’ und Hauptmanns Märchendrama ‘Die versunkene Glocke’ verknüpft, jene klangfarbige Märchenwelt um Nixen, Wassergeister und Elfen wird von David Pountney in ein Kinderheim viktorianischen Stils verlegt. Rusalka ist ein an der Schwelle zur Frau stehendes junges Mädchen, das von der ersten Liebe träumt. Beeinflusst von den Theorien Freuds und Jungs sowie von den Bildern Magrittes und Delvaux’ entspannt sich eine surrealistische Szenerie, in der Rusalka, entsprechend der literarischen Vorlage, alles für ihre Liebe opfert und dennoch betrogen wird.
Diese Neudeutung kann bestehen und das nicht zuletzt, weil das Bühnenbild von Designer Stefanos Lazaridis ein visuell faszinierendes Gegenstück zu der bizarren Welt aus unterdrückten Gefühlen und surrealistischen Fantasien darstellt. Die musikalischen Leistungen sind korrekt, und Mark Elder kann der Musik Dvoraks recht viel abgewinnen.
Mithin ist dies ein Film für Rusalka-Kenner, die diese wunderschöne Oper in einer wunderbaren Neuinszenierung neu erleben wollen.
David Pountney’s extraordinary staging is a viable alternative to more traditional versions and, supported by a good musical performance, it provides an enriching entertainment to everybody familiar with this opera.