Das Klaviertrio Nr. 2 D 929 von Franz Schubert ist mit seinem 52 Minuten Aufführungsdauer ein für die damalige Zeit gewaltiges Stück Kammermusik. Der Kopfsatz und der Schlusssatz besitzen quasi symphonische Ausmaße und zeigen Schuberts Kunst von ihrer besten Seite. Gerade dieses Werk stellt an seine Interpreten hohe Ansprüche. Nicht nur müssen sie mit den riesigen Ausmaßen zurechtkommen, sondern sich zugleich permanent auf innere Dialoge einlassen, Spannungen aufbauen und Dynamik kreieren. Und bei Sätzen, die 15, resp. 20 Minuten dauern, ist das alleine von der spieltechnischen Seite eine enorme Herausforderung. Umso überraschender sind die Spiellaune und Kommunikationsfreudigkeit, mit denen das junge ‘ Trio Alba’ an diese schwierige Aufgabe herangeht.
2008 gegründet, besteht das Trio aus der deutschen Geigerin Livia Sellin, dem österreichisch-italienischen Cellisten Philipp Comploi und der chinesisch-österreichischen Pianistin Chengcheng Zhao.
Glücklicherweise interpretieren die drei Musiker die Partitur nicht von der intellektuellen Seite her, sondern lassen sich quasi komplett in die Musik fallen und von ihrem Fluss mittragen. So interpretieren sie das Trio aus ihrem Kern heraus und begeistern mit einer hervorragenden Spieltechnik, schöpferischer Kraft und interpretatorischen Charme. Das Adagio D 897 Notturno rundet diese herrliche Aufnahme stimmungsvoll ab. Empfehlenswert!
Schubert’s Second Piano Trio is a highly demanding piece of chamber music. Here it is heard in a captivating technically flawless and musically rich performance. Absolutely recommendable!