Düster und hoffnungslos beginnt MTT’s ‘Pathétique’, schön ausgeleuchtet, schlank und dramatisch erklingt der erregte Mittelteil, recht versöhnlich der Schluss des ersten Satzes.
Im anmutigen Allegro con grazia lässt der Dirigent das ‘San Francisco Symphony’ sehr elegant und delikat musizieren, mit gerade so viel Melancholie, dass kein Sentimentalismus aufkommt.
Mit federleichten Texturen, unbeschwert und verspielt beginnt das Allegro molto vivace, erinnert zunächst deutlich an das Nussknacker-Ballett, bleibt aber auch im weiteren Verlauf des Satzes komplett ohne orchestrale Schwere und in der Ehrlichkeit des Konzepts auch ohne Show-Virtuosität.
Sehr schön formuliert der Dirigent das abschließende Adagio lamentoso, gefühlvoll, aber auch mit einem wachen Auge für die musikalischen Zweitlinien, die neue Aspekte betonen, den Satz insgesamt vielleicht positiver stimmen, als man es gewohnt ist. So gefasst hat Tchaikovsky dem Tod selten in die Augen geschaut.