Miguel Harth-Bedoya und das ‘Fort Worth Symphony Orchestra’ geben Lutoslawskis Konzert für Orchester nicht den spannungsgeladenen Charakter eines Orchesterrauschs, sondern lassen uns in jedem Moment spüren, dass der Komponist sich für dieses Stück in den Volksliedern seines Heimatlandes inspirierte. Und so wird das Stück hier zunächst einmal sonor opulent (der Surroundklang is grandios!), sehr farbig und dazu auch noch schwungvoll und dramatisch. Feuer und Farbe…, nicht viele Dirigenten haben das so gut vereint wie Harth-Bedoya.
Arnold Schönberg, der Brahms im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen als Neuerer ansah, transkribierte das Klavierquartett g-moll von Brahms in eine Orchesterfassung, die am 7. Mai 1938 in Los Angeles vom ‘Los Angeles Philharmonic Orchestra’ unter Otto Klemperer uraufgeführt wurde Schönberg erklärte, warum er Klemperers Auftrag angenommen hatte: « 1. Ich mag das Stück. 2. Es wird selten gespielt. 3. Es wird immer sehr schlecht gespielt, weil der Pianist, je besser er ist, desto lauter spielt, und man nichts von den Streichern hört. Ich wollte einmal alles hören, und das habe ich erreicht. (..) Meine Absichten: Streng im Stil von Brahms zu bleiben und nicht weiter zu gehen, als er selbst gegangen wäre, wenn er heute noch lebte.“ Vom Klavierquartett bleibt dennoch nicht mehr viel übrig. Schönberg selbst sagte scherzhaft, diese Bearbeitung sei Brahms’ Fünfte Symphonie.
Auch bei dieser Komposition legt Miguel Harth-Bedoya viel Wert auf den Klang, der unverkennbar brahmsisch ist, gleichzeitig von größter dynamischer Flexibilität. Er setzt sowohl auf Dramatik und orchestrale Virtuosität als auch auf symphonischen Wohl- und Vollklang. Obwohl er das Niveau der letzten Rattle-Aufnahme ebenso wenig erreicht wie jenes des ‘Netherlands Philharmonic Orchestra’ unter Marc Albrecht, ist dies eine sehr gute und spannende Aufnahme, die man nur empfehlen kann.