Diese CD verdient allein schon wegen ihres Programms Beachtung: mit vier zeitgenössischen Trompetenkonzerten ist sie ein Must für jeden Liebhaber dieser Gattung. Karol Beffas etwa 20-minütiges lyrisches Konzert ist zunächst breit fliessend und auf Crescendo und Decrescendo angelegt, im Mittelteil aber hoch virtuos. Es wird gefolgt von dem höchst nervösen, flatterhaften ‘Trame V’ von Martin Matalon (*1958). Nicolas Bacri (+1961) schreibt da schon etwas diversifizierter und gesteht dem Soloinstrument auch lange gesangliche Linien zu. Überhaupt finde ich, dass Bacri sehr viele gute Ideen in dieser spannenden Komposition verwendet hat.
Carlo Grätzer (*1956) hat mit ‘Aura’ ein ebenfalls sehr virtuoses Stück geschrieben, das durch seine Erregung jedenfalls keine Ruhe ausstrahlt, sondern hier ist das Wort Aura vielleicht eher mit Wahrnehmungen im Vorfeld eines epileptischen Anfalls oder neurologischen Störungen im Rahmen einer Migräne in Verbindung zu bringen.
Eric Aubier bereiten diese technisch nicht einfachen Werke keinerlei Probleme: er kann sowohl in den tonalen wie avantgardistischen Kompositionen dieser CD in allen Bereichen brillieren. Er absolviert Parforce-Ritte und Ton-Kaskaden ebenso bravourös wie ruhige Passagen, die er mit viel Klangkultur und Ausdruckskraft meistert.
In a substantial program with modern trumpet concertos Eric Aubier’s playing is spectacular in the virtuoso parts, beautifully songful in the more quiet passages.