Der junge ungarische Pianist Zoltan Fejervari spielt sich mit dieser Aufnahme auf Anhieb in die vorderste Reihe der Janacek-Interpreten. Ich kenne eigentlich nur Mikhaïl Rudy, der in seiner immerhin schon fast 20 Jahre alten Aufnahme und Sir Andras Schiff, die einen derart schönen und quasi philosophischen Janacek spielen. Fejervari lässt die Musik schweben. Fast konturlos und doch immens präsent schafft sie Atmosphären, wie sie authentischer und mysteriöser nicht sein können. Trotz seiner unaufdringlichen Anschlags und seiner fast akzentlosen Interpretation zwingt der Pianist den Zuhörer, mit ihm auf den verwachsenen Pfaden oder durch den Nebel zu wandern. Fejervaris Interpretation ist von märchenhafter Schönheit, sein Spiel ist technisch auf höchstem Niveau und der immer zurückgenommene Ausdruck lässt Janaceks Musik zu den höchsten Sphären aufsteigen. Wunderbar!
Leos Janacek: Auf verwachsenem Pfade (On an Overgrown Path) + Im Nebel (In the Mists) + Klaviersonate "1.X. 1905" für Klavier; Zoltan Fejervari, Klavier; 1 CD Piano Classics PCL10176; Aufnahme 06/2018, Veröffentlichung 05/2019 (70’56) - Rezension von Alain Steffen