Nach einer, sagen wir mal, ordentlichen Aufführung der ‘Holländer’-Ouvertüre singt Evgeny Nikitin den Holländer-Monolog ‘Die Frist ist um’ und enttäuscht auf allen Ebenen. Mit recht approximativer Intonation, unzureichender Artikulierung – der Text ist nicht immer verständlich – und einer offenbar nicht wirklich erfühlten und oft unterbelichteten Dramatik bleibt er dieser wesentlichen Wagner-Szene vieles schuldig und raubt ihr Bedeutsamkeit.
Im Vorspiel III aus Lohengrin spielt das Orchester aus Lüttich erneut mächtig auf, aber Nikitin gelingt es nicht, die Figur des Friedrich in ihrer inneren Zerrissenheit glaubhaft darzustellen. Auch Wolframs ‘holder Abendstern’ bleibt weit hinter dem zurück, an das uns Goerne und Gerhaher gewöhnt haben.
Christian Arming punktet mit dem Trauermarsch aus ‘Götterdämmerung’ und kann auch ‘Wotans Abschied’ viel orchestrale Stimmung geben, während man bei Nikitin wieder den Eindruck hat, als wisse er nicht wirklich, um was es hier geht, wie stark Wotan in dieser Szene leidet, wie sehr sich hier die Essenz des ganzen Rings verdichtet.
Evgeny Nikitin is disappointing in all if these major scenes from Wagner operas, since he never seems to fully measure the meaning of the words he has to sing and, thus, does not achieve to render the inner turmoil of figures like the Holländer or Wotan.