Anne-Sophie Mutter und Daniil Trifonov spielen mit drei jungen Stipendiaten der Anne-Sophie Mutter-Stiftung Schuberts ‘Forellenquintett’. Es ist, trotz immer wieder ganz hinreißenden Passagen, summa summarum eine unbefriedigende Aufnahme.
Enttäuschend sind vor allem die Passagen in den schnellen Sätzen, wo richtig fetzig gespielt wird, manchmal sogar harsch oder auch regelrecht ruppig. Dazwischen gibt es charmante Strecken, mit sensuell-warmem Spiel. Alle fünf Musiker setzten auch immer wieder interessante Akzente. Doch im Ganzen ergibt das keine kohärente, homogene, keine harmonische Interpretation.
Ich erinnere mich an das, was mein Kollege Guy Wagner einmal im Pizzicato schrieb: « Das Quintett entstammt einer der sorglosesten Zeiten im Leben Schuberts, als er dem Lehrfron… und dem Vater entflohen war, die Beziehungen zu den Freunden vertiefen und sich nur der Musik widmen konnte. Dennoch: es hat auch seine Tücken, da jenseits aller Melodienseligkeit ein Kern Tragik spürbar sein muss. Das Schwierigste aber ist, dass es zu jedem Augenblick wie selbstverständlich klingen muss, völlig natürlich, so selbstverständlich, wie die Forelle im Wasser herumschwimmt, bevor der Fischer dieses trübt. » Und gerade das fehlt hier völlig, weil vieles aufgesetzt und zu dick aufgetragen klingt. Zu viel ist eben zu viel.