Der deutsche Verein ‘Zuflucht Kultur!’, der sich der interkulturellen Arbeit mit Asylsuchenden und geflüchteten Künstlern verschrieben hat, bereitet seine vierte große Opernproduktion vor. Am 2. September hat Georges Bizets Carmen im ‘Mixed Munich Arts’ (MMA) Premiere, in Zusammenarbeit mit ‘Opera Incognita’. « Das atmosphärische Heizkraftwerk MMA in der Maxvorstadt ist wie geschaffen für eine Carmen, die das Team zu ihren sozialkritischen Ursprüngen zurückführen will: eine nackte Fabrikhalle als Setting für die Geschichte einer Arbeiterin, deren Gier nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben in unauflöslichem Widerspruch steht zu ihrer Existenz als ‘Nähsklavin' », heißt es in der Pressemitteilung. « Ein multinationales, vielsprachiges Ensemble sucht nach einer zeitgemäßen Deutung des Mythos’ Carmen und übersetzt archaische Emotionen und gesellschaftliche Analyse in sinnliche Hörbilder. »
Im Carmen-Ensemble spielen und singen Asylsuchende und geflüchtete Künstler Seite an Seite mit professionellen Opernsängerinnen und -sängern. Die eigentlichen Opernpartien übernehmen Cornelia Lanz (Carmen), Anton Klotzner (Don José), Julia Bachmann (Micaëla), Torsten Petsch(Escamillo), Anne Sorbara (Frasquita) und Judith Beifuß (Mercédès). In weiteren Sprech- und Gesangsrollen: die beiden Schwestern Walaa und Wisam Kanaieh (Syrien) als Carmens Freundinnen Manuelita und Maria, Ahmad Shakib Pouya (Afghanistan) als Zuniga, Rami Alrojoleh (Syrien) als Schankwirt Lillas Pastia und Omar Almasalmah (Syrien) als Begleiter Micaëlas. Eine besonders schöne Konstellation hat sich bei den Chören ergeben: Nicht nur treten der Chor ‘Opera Incognita’ und der Flüchtlingschor ‘Zuflucht’ gemeinsam auf. Der in Bizets Oper vorgesehene Kinderchor besteht aus 20 Flüchtlingskindern unter der Leitung von Beatrix Jakubicka-Frühwald.