Das Klavierkonzert von Reger gehört zu den Werken, bei denen das Orchester eine begleitende Funktion hat, während der Klavierpart geradezu monströs ausgestaltet ist. Aber auch hier besteht ein ständiger Dialog mit dem Orchester. Dabei widersetzen sich die Werke von Reger dem Interpreten geradezu. Selbst nach dem Konzert ist es so, dass man nach dem Hören kein einziges Thema singen kann. Die Musik ist tief und ernst geschrieben, so dass sie hochromantisch und tief empfunden klingt.
Nach den solo Klavierwerken hat sich der aus Hannover stammende Pianist Markus Becker nun diesem Konzert gestellt. Für die Durchdringung und Gestaltung dieses nicht gerade sich aufdrängenden Stückes hat die vorherige Erfahrung sicher nicht geschadet. So gelingt ihm eine glänzend durchstrukturierte und auch musikalisch aussagekräftig gestaltete Version dieses Werkes.
Auch bei dem ihn begleitenden Orchester, der NDR Radiophilharmonie unter Joshua Weilerstein bleibt er seiner Heimat treu. Damit hat er eine gute Wahl getroffen, da dieses als Ensemble einer Rundfunkanstalt aus einem weitgefächerten Repertoire heraus über eine breite Erfahrungspalette verfügt und so auch der Musik von Max Reger die passende Farbigkeit verleiht. Auch im Zusammenspiel mit dem Solisten zeigen sie sich von ihrer flexibel anpassenden Seite.
Die Episoden aus der Entstehungszeit des Konzertes und die frühen Losen Blätter für Piano solo sind auch in der Sammlung seiner Soloaufnahmen verfügbar.