Das Violinkonzert von Karl Klingler (1979-1971) ist wirklich schön. 1907 komponiert und mit den Berliner Philharmonikern uraufgeführt, huldigt es den großen Vorgängern Brahms und Mendelssohn. Klinglers Sprache ist romantisch, seine Musik besitzt zwar nicht die Zugkraft der wichtigen Violinkonzerte des 19. Jahrhunderts, ist aber durchaus attraktiv gestaltet. Ulf Hoelscher hat keine Schwierigkeiten, Klinglers Werk wirkungsvoll zu interpretieren. Der Ausdruck ist da, genauso wie die Schönheit im Spiel und die technische Meisterschaft. Etwas uninspiriert wirkt der Dirigent Volker Schmidt-Gertenbach, der aus dem Potential des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks keinen Profit ziehen kann.
Kaum anzuhören ist die undatierte Aufnahme der Bratschensonate mit Karl Klingler, Bratsche und Michael Raucheisen, Klavier. Klinglers Spiel ist zittrig technisch mangelhaft und somit wenig berauschend. Eine CD zum Entdecken, aber nicht unbedingt um zu mögen.