1944 hatte Dimitri Mitropoulos bei David Diamond (1915-2005) ausdrücklich ein Stück in Auftrag gegeben, das ‘happy’ sein sollte. Herauskam ‘Rounds für String Orchestra’, ein dreisätziges Werk, dessen Adagio zwar auch recht melancholisch ist, aber mit zwei sehr tänzerischen, gutgelaunten Ecksätzen dem Wunsch von Mitropoulos entsprach. Das Werk war unmittelbar erfolgreich und wurde von Serge Koussevitzky, Artur Rodzinski, George Szell, Leonard Bernstein und Fritz Reiner bekannt gemacht. Arthur Fagen dirigiert auf dieser CD eine sehr lebendige schwungvolle und angenehm farbige Interpretation, die auch den lyrischen Qualitäten der Musik gerecht wird.
Diamond, der u.a. bei Nadia Boulanger in Paris studierte, hat in fast jedem Genre komponiert: Symphonien, Streichquartette, Filmmusik, Schauspielmusik, Oper, Ballett, Lieder und Chorstücke.
Die symphonische Suite ‘Musik für Shakespeares Romeo and Juliet’ stammt aus dem Jahre 1947. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Bühnenmusik, die Diamond 1951 für eine Produktion von ‘Romeo and Juliet’ am Broadway komponierte. Diese Bühnenmusik ist eine von der Konzertsuite völlig unabhängige Arbeit.
Die Konzertsuite enthält fünf Sätze: Eine Ouvertüre, die die allgemeine Stimmung vorgibt. Danach die Balkonszene, mit schönen Passagen für Violine und Viola, die die beiden Liebenden darstellen. Teil drei präsentiert Romeo und Bruder Laurence, Teil 4 Julia und ihre Vertraute. Der Tod von Romeo und Julia beschließt die Suite. Arthur Fagen dirigiert das Stück sehr klangmalerisch, so dass es fast wie eine Tondichtung wirkt.
Diamonds Sechste Symphonie wurde 1957 vom ‘Boston Symphony’ unter Charles Munch uraufgeführt. Das etwa halbstündige Werk beginnt mit einem effektvollen 1. Satz, der allerdings nicht besonders charakteristisch ist und auch plump wirkt. Auch das Adagio kommt etwas schwerfällig daher. Das Finale ist Fagen etwas besser gelungen, aber generell fehlt dem Dirigenten in dieser Symphonie die Inspiration, um mehr daraus zu machen, als eine Folge von Noten. Sein Orchester hätte bei etwas mehr Flexibilität die Musik gefälliger werden lassen können.