Johannes Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 op. 15; Ekaterina Litvintseva, Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel; 1 CD Profil PH18065; Liveaufnahme 11/2017, Veröffentlichung 10/2018 (48'52) – Rezension von Remy Franck

Die russische Pianistin Ekaterina Litvintseva setzt ihre bewährte Zusammenarbeit mit der Klassischen Philharmonie Bonn und ihrem Dirigenten Heribert Beissel fort. Nach Einspielungen von Chopin- und Mozart-Konzerten kommt ein großer Brocken: das Erste Klavierkonzert von Johannes Brahms. Neue Hörerfahrungen macht man wohl hier nicht, aber es ist eine in allen Hinsichten gelungene Aufnahme, die tief in die Brahms-Komposition eindringt, ohne sich durch Experimente in Sachen Tempo oder Akzentuierungen zu versündigen. Es ist die Ehrlichkeit dieser Interpretation, die sie neben allem Musikalischen wertvoll macht.

Die Solistin hat nicht nur die Kraft, um den Solopart dieses monumentalen Werks zu bewältigen, sie kann ihrem Spiel auch die Leidenschaftlichkeit und die Brillanz geben, von denen der Solopart in diesem Werk lebt. Das Klavier klingt detailbewusst, aber nie vordergründig, das Spiel ist technisch überlegen, in hohem Maße ausgereift und ausdrucksvoll.

Heribert Beissel begleitet unprätentiös, er lässt seine Philharmonie in satten Farben singen, ohne in Gefühlsseligkeit zu verfallen. Eine entspannte Ruhe kennzeichnet die langsamen Teile, mitreißender Schwung die Forte-Passagen.

Die Tempi sind moderat, ohne dass sich pathetische Schwere einstellt. Es wird durch alle drei Sätze hindurch intensiv und kraftvoll musiziert, ganz Sinne der Emphase des jungen Brahms. Mithin ist diese eine äußerst zuverlässige Aufnahme, die man empfehlen kann.

Ekaterina Litvintseva’s passionate playing and Heribert Beissel’s accurate accompaniment make this a very good and powerful version of Brahms’s first Piano Concerto, without any excesses in any direction.

 

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