Frederick Delius: Streichquartett e-Moll; Edward Elgar: Streichquartett e-Moll op. 83; Villiers Quartet; 1 CD Naxos 8.573586; Aufnahme 07+10/2016, Veröffentlichung 06/2017 (71'24) – Rezension von Remy Franck

Zwei wichtige Quartette britischer Komponisten, die am Ende des Ersten Weltkriegs entstanden, stehen auf dem Programm dieser CD. Das Quartett von Delius ist ein leidenschaftliches Stück, das hier in seiner revidierten Fassung aufgeführt wird, aber die Villiers spielen auch die zwei ersten Sätze aus der um rund 30% längeren Urfassung. Am packendsten ist letztlich aber der 3. Satz, in der neuen Fassung auch der längste, ein zutiefst romantisches Stück, das von viel Melancholie und Innigkeit durchzogen ist. Das ‘Villiers Quartet’ spielt es sehr einfühlsam und erreicht Größe eigentlich durch die Natürlichkeit des Ausdrucks.

Edward Elgar war gegen Ende des Kriegs ziemlich deprimiert und zog aufs Land, gewissermaßen, um dem in der Hauptstadt omnipräsenten Krieg auszuweichen. Sein dreisätziges Streichquartett ist ein in den Ecksätzen sehr nervöses, ungehaltenes Werk, das nur im Mittelsatz zur Ruhe findet. In der Interpretation des ‘Villiers Quartet’ wird das Finale, Allegro molto, sehr gestisch, fieberhaft, streckenweise fast schon aggressiv.

The Villiers Quartet certainly has the measure of the subtle phasing and the beautiful melodic lines of the quartets by Elgar and Delius, and the musicians deliver very sensitive, overall appealing performances.

 

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