Giacomo Meyerbeer: Romilda e Costanza; Patrick Kabongo Mubenga, Javier Povedano, Chiara Brunello, Cesar Cortes, Luiza Fatyol, Gorecki Chamber Choir Krakow, Passionart Orchestra, Luciano Acocella; 3 CDs Naxos, 8.660495-97; Liveaufnahme 07/2019 Veröffentlichung 27/11/2020 (173'50) - Rezension von Norbert Tischer
Romilda e Costanza, Giacomo Meyerbeers vierte Oper und seine erste italienische, wurde 1817 in Padua uraufgeführt. Das Festival Rossini in Wildbad erstellte im Jahre 2019 – mithilfe eines erst kürzlich entdeckten Manuskripts – eine eigene Edition und ließ das Werk in dieser Form aufführen und auch aufnehmen.
Teobaldo ist im Testament seines verstorbenen Vaters Arrigo, des Fürsten der Provence, als Herrscher vorgesehen. Doch der benachteiligte Zwillingsbruder Retello reißt die Macht an sich und lässt Teobaldo in ein Turmverlies sperren. Teobaldo aber wird von zwei Frauen geliebt: Romilda und Costanza, und diese wollen ihn befreien, was sich als nicht gerade einfaches Unterfangen darstellt, weil die beiden Rivalinnen sich erbittert bekämpfen.
Zu den Pluspunkten dieser Aufführungen zählen das Spiel des Passionart Orchestra aus Krakau und die Darbietungen des Gorecki Kammerchores unter der Leitung von Luciano Acocella.
Der aus dem Kongo stammende Tenor Patrick Kabongo beeindruckt als Teobaldo mit einer sauber geführten und weitgestreckten Stimme. Seinen Zwillingsbruder Retello singt der spanische Bassbariton Javier Povedano mit kräftiger Stimme und viel Dämonie. Die italienische Mezzosopranistin Chiara Brunello ist eine großartige, leidenschaftliche Romilda mit einer sehr flexiblen Stimme. Die rumänische Sopranistin Luiza Fatyol kann mit einer vollen, kräftigen und agilen Stimme als Costanza gefallen. Die übrigen Rollen sind mehr oder weniger gut besetzt, so dass die Erstaufnahme der Meyerbeer-Oper Interessenten nicht enttäuschen wird.
