Der Komponist und Pianist Hans August Alexander Bronsart von Schellendorf (1830-1913) stammt aus einem militärischen Umfeld. Das sowie sein Unterricht bei Franz Liszt in Weimar mögen seine Musik beeinflusst haben. Jedenfalls ist sein Klavierkonzert op. 10, für das sich Hans von Bülow einsetzte, in den beiden Ecksätzen ein brillant-knalliges heroisch-musikalisches Feuerwerk. Dazwischen gibt es ein sehr lyrisches und etwas melancholisches Adagio. Es ist ein wirkungsvolles, charakteristisches Werk, das man sich mit Vergnügen anhört, zumal es hier energetisch und mit viel Enthusiasmus gespielt wird.
Urspruch, auch ein Schüler von Liszt, gibt sich in seinem Konzert op. 9 viel romantischer, pastoraler, expansiver auch, denn das Werk dauert 45 Minuten; über die Hälfte nimmt allein der erste Satz ein. Nach dem, düsteren langsamen Satz folgt ein tänzerisches Finale, aber keiner der drei Sätze erlangt die Nachhaltigkeit des Konzerts von Bronsart, so sehr sich der französische Pianist Emmanuel Despax und das ‘BBC Scottish Symphony Orchestra’ unter Eugene Tzigane auch darum bemühen.
Von den zwei Ladenhütern springt letztlich nur das Bronsart-Konzert wie von einer Sprungfeder getrieben aus der Schublade.