Das Ehepaar Clara und Robert Schumann ist ebenso bekannt wie das Geschwisterpaar Fanny und Felix Mendelssohn. Während die Männer kompositorische Karriere machten, ist das Œuvre der beiden Frauen eher selten zu hören. Hier wird es mit dem Es-Dur Quartett von Fanny Mendelssohn stärker gezeigt als mit dem Capriccio von Felix. Die Variationen von Clara Schumann nehmen ein Thema ihres Mannes aus den Albumblättern als Ausgangspunkt, wo die Interpreten auch eine Nähe zum zweiten Satz seines dritten Quartetts hören. Eingespielt ist hier aber sein zweites Quartett.
Unsichtbar wie die persönlichen Bande und trotzdem so eng, so hat das Quatuor Zaïde die CD überschrieben und wollte damit vor allem auf die im Repertoire weitgehend fehlenden Werke der beiden Frauen abzielen, die schon zu deren Lebzeiten abgetan wurden. Das selber aus vier Frauen bestehende Quatuor Zaïde hat diese Zusammenstellung mit Bedacht gewählt und zeigt, dass die beiden weiblichen Kompositionen in nichts den beiden männlichen nachstehen.
In ihren Interpretationen finden diese vier Musikerinnen immer wieder Stellen, die sie mit einer persönlichen Gestaltung formulieren und so Erwartungen auch mal enttäuschen. Das bietet manchmal schöne Überraschungen, dann aber auch unverständliche Rückungen. Nach dem berühmten Bonmot ist ein Quartett ein geistvolles Gespräch unter vier Leuten. Im vierten Satz bei Robert Schumann aber wird diese Unterhaltung eher quirlig und wirbelt die Stimmen durcheinander. Nun sind Energie und Entwicklungswillen durchaus positiv. Aber wenn sie einen gewissen Grad an Contenance verlassen, dann wirkt es eher quasselig und weniger geistreich. Über weite Strecken bieten sie jedoch angeregte muntere Unterhaltung, wie etwa auch in den Variationen, deren Bearbeiter aus der Klavier- in die Quartettfassung im gedruckten Booklet nicht benannt wird, der Presse aber per Mitteilung bekanntgegeben wurde: es ist Eric Mouret.
The married couple Clara and Robert Schumann are just as well known as the siblings Fanny and Felix Mendelssohn. While the men made compositional careers, the oeuvre of the two women is seldom heard. Here it is more prominently on display with Fanny Mendelssohn’s Quartet in E-flat Major than Felix’s Capriccio. Clara Schumann’s Variations take as their starting point a theme from her husband’s Albumblätter, where the performers also hear a proximity to the second movement of his Third Quartet. Recorded here, however, is his second quartet.
Invisible as the personal bonds and yet so close, that’s how Quatuor Zaïde titled the CD, intending above all to target the works by the two women that were largely missing from the repertoire and dismissed even during their lifetimes. The Quatuor Zaïde, itself consisting of four women, has chosen this compilation wisely and shows that the two female compositions are in no way inferior to the two male ones.
In their interpretations, these four musicians always find passages that they play with personal ideas, yet also they sometimes disappoint expectations. This includes nice surprises, but then also incomprehensible reversals. According to the famous bon mot, a quartet is a witty conversation among four people. In the fourth movement in Robert Schumann, however, this conversation becomes rather buoyant and whirls the voices around. Now energy and the will to care for developments are definitely positive. But when they leave a certain degree of composure, it comes across as rather quixotic and less witty. For long stretches, however, they offer animated, lively entertainment, as in the Variations, whose transcriber from the piano to the quartet version is not named in the printed booklet, but was announced to the press by message: it is Eric Mouret.