Franz Anton Hoffmeister: Konzert für 2 Hörner und Orchester Nr. 3 Es-Dur - Leopold Mozart: Konzert für 2 Hörner und Streicher Es-Dur - František Xaver Pokorný: Konzert für 2 Hörner und Orchester F-Dur - Friedrich Witt: Konzert für 2 Hörner und Orchester Nr. 3 F-Dur - Jacek Muzyk, erstes Horn, Daniel Kerdelewicz, zweites Horn, Buffalo Philharmonic Orchestra, JoAnn Falletta; # Naxos 8.574556; Aufnahme 03.2022 & 09.2023, Veröffentlichung 25.10.2024 (71'49) – Rezension von Pál Körtefa ** (For English please scroll down)

Wenn auch ihre Entstehung bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückreicht, so sind doch die hier vorgestellten Konzerte für 2 Hörner und Streicher, beim Werk von Pokorny auch mit zwei Flöten, selten zu hören, da sie äußerst hohe technische Anforderungen an die beiden Solisten stellen. Die Naturhörner konnten mit austauschbaren Rohrsegmenten und gestopft, also in den Schalltrichter eingeführter Hand, beinahe vollständig chromatisch gespielt werden. Außerdem haben die Komponisten nach unten, vor allem aber nach oben die Tessitura, also den Tonumfang des Instruments ausgereizt, was eine zusätzliche Herausforderung bietet. Die Blüte dieser Kompositionen war auch dadurch begründet, dass in ihrer Entstehungszeit etliche herausragende Solisten Anreize für die Kompositionen boten und die Anforderungen umsetzten konnten. Dabei stellen die zu hörenden Stücke nur eine Auswahl dar, das Konzert von Hoffmeister übrigens in Ersteinspielung.

Zwischen athletischem Anspruch, etwa im Werk von Friedrich Witt im ersten Satz, über lyrische Passagen im langsamen Satz im Werk von Pokorny bieten sich den beiden hier agierenden Solisten, Jacek Muzyk und Daniel Kerdelewicz, ungeahnte Möglichkeiten, ihr Können hören zu lassen. Und das tun sie auch exzellent. Ob Muzyk auf die hohe Tessitura und Kerdekewicz auf die tiefe spezialisiert ist, ist nicht gewusst, aber anzunehmen. Hierin ähnelt die Aufteilung wohl historischen Beispielen wie bei Nagel und Zwierzina, den damaligen Solisten für das Konzert von Hoffmeister. Jedenfalls bedienen sie ihre Instrumente mit so einer Eleganz und Stringenz, dass auch ein nicht auf das Horn fokussierter Hörer gewahr wird, dass ihm hier bisher eine wunderbare Hörerfahrung gefehlt hat. Von den angemerkten technischen Schwierigkeiten ist bei beiden Solisten aber auch so gar nichts zu spüren. Im Charakter bleiben sie immer jovial und charmant, ohne die besondere Qualität des Klangs dieses Blechblasinstruments zu leugnen. Musikalisch einfühlsam und auch virtuos präsentieren Muzyk und Kerdelewicz hier wie selbstverständlich ihre Partien.

Die Streicher des begleitenden Buffalo Philharmonic Orchestra haben dagegen eher leichtere Aufgaben zu bewältigen. Dabei lassen sie sich von JoAnn Falletta animieren, den Ausdruck der Intensität und spritzigen Freude und den Charme des Tänzerischen zu vermitteln, der sowohl die Solisten stützt und anregt wie auch neben den Solopartien das Zuhören zu einem großen Genuss macht.

Although they date back to the middle of the 18th century, the concertos for two horns and strings presented here, with two flutes in Pokorny’s work, are rarely heard, as they place extremely high technical demands on the two soloists. The natural horns could be played almost completely chromatically with crooks and a plugged hand inserted into the bell. In addition, composers exhausted the tessitura, i.e. the range of the instrument, both downwards and, above all, upwards, which presented an additional challenge. The flourishing of these compositions was also due to the fact that at the time they were written, a number of outstanding soloists provided incentives for the compositions and were able to fulfill the requirements. The pieces presented here are only a selection, with Hoffmeister’s concerto being the first recording.

The two soloists, Jacek Muzyk and Daniel Kerdelewicz, have unimagined opportunities to show off their skills, ranging from athletic demands, for example in the first movement of Friedrich Witt’s work, to lyrical passages in the slow movement of Pokorny’s work. And they do so excellently. Whether Muzyk specializes in the high tessitura and Kerdekewicz in the low is not known, but can be assumed. In this respect, the division is probably similar to historical examples such as Nagel and Zwierzina, the soloists for Hoffmeister’s concerto at the time. In any case, they play their instruments with such elegance and stringency that even a listener who is not focused on the horn will realize that they have been missing a wonderful listening experience. Neither of the two soloists exhibit any of the technical difficulties mentioned above. They always remain jovial and charming in character, without denying the special quality of the sound of this brass instrument. Muzyk and Kerdelewicz present their parts with musical sensitivity and virtuosity.

The strings of the accompanying Buffalo Philharmonic Orchestra, on the other hand, have rather easier tasks to master. They are encouraged by JoAnn Falletta to convey the expression of intensity and sparkling joy and the charm of dance, which both supports and stimulates the soloists and makes listening to the solo parts a great pleasure.

  • Pizzicato

  • Archives