Zwei Ersteinspielungen von Komponisten, die beide im Jahr 1924 starben, legen Paul K. Haug als Dirigent und die Sinfonietta Schaffhausen vor. Dazu haben sie die Élégie für Cello und Orchester gefügt, die zu den häufiger auf Aufnahmen zu findenden Werken gehört.
Für die Symphonie von Fauré wurden drei Sätze aus der Gesamtausgabe bei Bärenreiter genommen. Beim zweiten Satz übertrug Haug die Orgelstimme auf Bläser. Die Gavotte ist in ihrer ursprünglichen Fassung zu hören; bekannt ist sie in veränderter Form aus Masques et Bergamasques. Aus letztgenannter Komposition hat Haug auch die Ouvertüre, ursprünglich als eigenständiger Satz komponiert, hier als Finale hinzugefügt. Diese Symphonie zeichnet sich durch einen eher leichten und charmanten Tonfall aus, der sie von Gattungsbeiträgen, die sich durch große Gesten und deutlich Kontraste auszeichnen, unterscheidet. Das hat vielleicht auch dazu beigetragen, dass sie kaum bekannt ist.
Auch die Suite für Cello und Orchester hat durch den Dirigenten eine Neuausgabe erfahren. Das ursprünglich beliebte Werk geriet in den Schatten des zweiten Cellokonzerts von Herbert. Die Suite bietet dem Solocello und dem Orchester, auch hier mit klassischer Besetzung, in fünf Sätzen ein abwechslungsreiches Betätigungsfeld verschiedener Tempi und Charaktere.
Dankenswerterweise haben sich die Interpreten dieser Werke angenommen, die sonst kaum Beachtung finden. Nun besteht oft das Problem, das nicht ganz so starke Kompositionen eher einer besonders guten Interpretation bedürfen, um die Stärken des Werkes zu zeigen und die Schwächen zu überdecken. Hier bieten Orchester und Dirigent einen guten Einsatz, der die lyrischen und kantablen Seiten der Stücke betont und markante Aspekte in den Hintergrund rückt. Das führt dann dazu, dass die Farben und Nuancen der Musik nicht immer so deutlich zur Geltung kommen, wie man es sich vorstellen könnte.
Weitere Farbe und Stimme bringt die Cellistin Mi Zhou sowohl bei der Suite von Herbert wie bei der Elegie von Faure ins Spiel. Mit sicherem und gutem Ton bewältigt sie die Soloparts mit geschickter Hand und macht so deutlich, dass beide Kompositionen dem Cello auf den Leib geschrieben wurden.
Two premiere recordings by composers who both died in 1924 are presented by Paul K. Haug as conductor and the Sinfonietta Schaffhausen. They have added the Élégie for cello and orchestra, which is one of the more frequently recorded works.
For Fauré’s symphony, three movements were taken from the complete edition published by Bärenreiter. In the second movement, Haug transferred the organ part to wind instruments. The Gavotte can be heard in its original version; it is known in a modified form from Masques et Bergamasques. Haug also added the overture from the latter composition, originally composed as an independent movement, here as a finale. This symphony is characterized by a rather light and charming tone, which distinguishes it from other works in the genre that are characterized by grand gestures and marked contrasts. This may also have contributed to the fact that it is hardly known.
The Suite for Cello and Orchestra has also been given a new edition by the conductor. The originally popular work was overshadowed by Herbert’s second cello concerto. In five movements, the suite offers the solo cello and orchestra, here too with a classical instrumentation, a varied field of activity with different tempi and characters.
Thankfully, performers have taken on these works, which otherwise receive little attention. The problem is that compositions that are not quite so strong often require a particularly good interpretation in order to show the strengths of the work and cover up the weaknesses. In this case, the orchestra and conductor make a good job of emphasizing the lyrical and cantabile aspects of the pieces and pushing striking aspects into the background. As a result, the colors and nuances of the music do not always come across as clearly as one might imagine.
Cellist Mi Zhou brings further color and voice to both the Suite by Herbert and the Elegy by Faure. She masters the solo parts with a confident and good tone and a skillful hand, making it clear that both compositions were written for the cello.