Leonard Bernstein: Serenade nach Platons Symposium; Erich Wolfgang Korngold: Violinkonzert; Liza Ferschtman, Violine, Prague Symphony Orchestra, Het Gelders Orkest, Jiri Malat, Christian Vasquez; 1 SACD Challenge CC72755; Aufnahmen 06 & 11/2017, Veröffentlichung 02/2018 (58'21) – Rezension von Uwe Krusch

Das Violinkonzert von Korngold ist ein von Solisten und Publikum geliebtes Konzert, da es dem Solisten fordernde, aber eben auch dankbare Aufgaben zuweist und das Publikum mit süffiger symphonischer Musik, die die Kenntnis des Musikbetriebs in der Filmmetropole Hollywood nicht leugnet, umgarnt. Das Violinkonzert von Bernstein erhielt den Titel ‘Serenade nach Plato’s Symposium’ erst im Laufe des Kompositionsprozesses. Die erfundene Tafelrunde diskutiert in fünf Abschnitten die Formen der Liebe, was Bernstein in die Struktur übernimmt.

Beide Werke kann man als typisch amerikanisch einstufen, da sie die musikalischen Mittel für eine leichte Zugänglichkeit beim Hörer nutzen. Trotzdem handelt es sich, wenn man nicht zu puristisch denkt, um große Werke und prachtvolle Aufgaben für geigende Instrumentalisten.

Die Interpretation durch Liza Ferschtman stellt diese Eigenarten gekonnt heraus, ohne die gerade bei Korngold leicht zu erreichende Schmalzigkeit zu forcieren. Beide Interpretationen sind sozusagen nicht überbordend, sondern bleiben klanglich einem klassischen Ideal verpflichtet. Sie sieht in beiden die Bezüge zur Liebe, bei Bernstein offensichtlich aus dem Sujet, bei Korngold einfach als Ausdruck der prallen Musik die Liebe zum Leben.

Das ‘Prague Symphony Orchestra’ und Jiri Malat bei Korngold sowie ‘Het Gelders Orkest’ mit Christian Vasquez bei Bernstein sind die musikalischen Partner der Solistin. Diese unterstützen den nicht übertrieben süffigen Ansatz mit ihrem versierten und sicheren Spiel. Die Technik hat die Werke ebenfalls plastisch eingefangen und zeigt die Solistin, ohne sie vor die Orchester zu stellen.

These are straightforded, well-paced performances that are eminently serviceable for both works. Soloist Liza Ferschtman playing is elaborated and technically accurate.

 

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