Die 80. Folge der Hyperion-Reihe The Romantic Piano Concerto enthält zwei Konzerte der belgischen Komponisten Auguste Dupont (1827–1890) und Peter Benoit (1834–1901).
Das etwas mehr als halbstündige Konzert von Dupont beginnt etwas düster und entwickelt sich dann zu einem vorwiegend brillanten und verspielten Allegro moderato, das Howard Shelley kraftvoll und drängend spielen. Ähnlich quirlig ist das Finale. Sehr beeindruckend! Das Adagio, ein lyrisches Nocturne, ist ebenfalls sehr attraktiv und wird feinfühlig interpretiert. Das Konzert hat Dupont zu Beginn der 1870er Jahre komponiert und 1880 überarbeitet.
Peter Benoit komponierte sein Klavierkonzert in drei Sätzen op. 43b im Jahre 1865, ungefähr gleichzeitig mit dem Flötenkonzert op. 43a. Den beiden gab er den Titel Symfonisch Gedicht. Vom Klavierkonzert gibt es eine alternative Version des belgischen Pianisten Arthur De Greef, doch hat Howard Shelley für die vorliegende Aufnahme die Originalversion eingespielt.
Der erste Satz trägt den Titel Ballade und ist ein eher dunkel, zutiefst romantisches Stück. Der zweite Satz, Bardenzang (Bardengesang), ist kantabel und verwendet eine Melodie, mit der, dem Booklettext zufolge, die Geschichte des alten Rittergeschlechts von Harelbeke erzählt wird. Die zwischen Pathos und Zartheit schwankende Musik wird von Shelley und dem Sinfonieorchester St. Gallen ausdrucksvoll gespielt.
Das Finale, ein Scherzo mit dem Titel Fantastische Jagd befasst sich immer noch mit dem Rittergeschlecht und kündigt das Ende von dessen Burg an. Der Satz ist energetisch und sehr bildhaft. Zweifellos ist es das stärkste und wirksamste Stück des Werks, das damit einen ähnlich guten Eindruck hinterlässt wie das Konzert von Dupont. Während diese Komposition bereits einmal aufgenommen wurde, ist jene von Dupont eine Weltersteinspielung. Beide Konzerte verdienen absolut gehört zu werden.