Die 1906 in einer jüdischen Familie der Ukraine geborene Pianistin und Komponistin Zara Levina starb 1976 in Moskau. Als Komponistin beschäftigte sie sich in erster Linie mit Vokalmusik. Doch die Großmutter des Pianisten Alexander Melnikov schrieb auch Klavierwerke, darunter die beiden Klavierkonzerte, die auf dieser CD zu hören sind.
Das erste dauert 37 Minuten und besteht aus zwei schnellen Ecksätzen und einem Andante. Es ist ein romantisches, aber auch extrovertiertes, sehr effektvolles Werk mit Verwandtschaft zu Rachmaninov und Filmmusik. Es wird hier mit Impetus und vielen Farben aufgeführt und muss als sehr attraktiv gewertet werden.
Das 2. Klavierkonzert, einsätzig, von 1975, ist moderner, rhythmischer, verwendet ein kleineres Orchester und ist insgesamt weniger brillant als das erste. Es hat neoklassische Züge, erinnert aber auch, ohne als Kopie zu wirken, an Prokofiev und Bartok. Die Komponistin bezeichnet es als eine Auseinandersetzung mit dem Tod, was besonders in den langsamen Teilen sehr stark zum Ausdruck kommt. Es ist in jedem Fall ein ganz wunderbares Stück und für den Hörer, der es in dieser spannenden Einspielung entdeckt, eine Bereicherung.