Mit viel Rubato, so manch liebevoll herausgearbeitetem Detail und schönen Farben versucht Mariss Jansons im ersten Satz der 8. Symphonie von Antonin Dvorak auf seine Art Leben in die Musik zu bringen. Es gelingt ihm weder so spannend wie Karajan noch so musikantisch wie Harnoncourt. Der zweite Satz jedoch ist wunderbar originell in seiner Gestaltung, voller Charme und agilem instrumentalem Raffinement. Auch im dritten Satz gelingt es Jansons immer wieder, den Zuhörer zu fesseln, während der letzte Satz vollblütig und schwungvoll daherkommt, im fesselnden Glanz des herausragenden Orchesterspiels.
Die Streicherserenade von Josef Suk wird warmherzig und elegant musiziert, jedoch hebt die Musik nie wirklich ab, wie wir das bei Kubelik oder Chung erlebt haben. Auch die Karneval-Ouvertüre ist mehr gängige Handelsware als ein exzeptionelles Dokument. Und so zeigt denn diese CD sehr gut die beiden Seiten von Mariss Jansons, der immer wieder faszinieren kann und dann wieder in Banalität versinkt.