Dies ist bereits die vierte CD mit Werken von Josef Marx, die cpo veröffentlicht. Die üppige und klangprächtige Herbstsymphonie des spätromantischen Komponisten sollte man unbedingt einmal gehört haben. Hier erlebt man die letzten Atemzüge der Jugendstil-Bewegung; allerdings ist die 67 Minuten dauernde Herbstsymphonie weit von der Qualität einer Mahlersymphonie entfernt.
Trotz der großen, leider oft repetitiven Schönheit und der Komplexität der vier Sätze erscheint das Werk heute altmodisch. Natürlich gibt es auch einiges an Modernität zu entdecken und als Hörer kann man sich dem Rausch der Musik trotzdem genüsslich hingeben. Allerdings bräuchte Marx Musik ein wirklich erstklassiges Orchester, um gerade die vielen Farben und Atmosphären in den richtigen Klang zu kleiden. Die Grazer Philharmoniker spielen solide und ziehen sich dabei achtbar aus der Affäre, während der Dirigent Johannes Wildner das richtige Interpretationskonzept zwischen Kitsch und Kunst findet. Eine CD für Entdecker.